Geschichte des Krav Maga

Geschichte des Krav Maga

Krav Maga gehört wohl zu den bekanntesten Selbstverteidigungstechniken überhaupt. Wohl jeder, der sich einmal mit dem Thema des eigenen Schutzes auseinandergesetzt hat, wird früher oder später über den exotisch klingenden Begriff gestolpert sein. Was diese Selbstverteidigungstechnik besonders reizvoll macht ist vor allem die Tatsache, dass grundsätzlich jeder Mensch aufgrund der einfachen Prinzipien in der Lage ist, Krav Maga zu erlernen. Krav Maga kannst du heutzutage nahezu überall erlernen, auch in Österreich kannst du Krav Maga in einem Kurs in deiner Nähe ausprobieren! Doch nur wenige Menschen wissen wohl, welche Geschichte und Tradition hinter der beliebten Selbstverteidigungstechnik steckt. Das Krav Maga birgt eine interessante Historie, die du so mit Sicherheit nicht erwartet hast. Dieser Artikel wird sie dir verraten!

Krav Maga zum Schutz gegen Antisemiten

Der „Erfinder“ des Krav Maga hieß Imrich Lichtenfeld (auf Hebräisch: Imi Sde-Or) und wurde im Jahr 1910 in Bratislava geboren. Er gehörte zu der Gruppe Menschen, die sich in vielen Sportarten engagierten und sehr flexibel waren. Auch an aktiven Wettkämpfen nahm Lichtenfeld teil, dazu gehört unter anderem Ringen und Boxen. Er schloss sich 1930 einer Gruppe an, die zum Ziel hatte, seine jüdische Wohnsiedlung gegen die Angriffe von Antisemiten zu schützen. 1940 musste Lichtenfeld aus dem besetzten Europa fliehen und diente daraufhin zwei Jahre lang der Tschechischen Legion, anschließend erhielt er die Einreiseerlaubnis nach Palästina. Im Zuge der Gründung des israelischen Staates wurde Lichtenfeld zum Chefausbilder für Leibeserziehung und Krav Maga ernannt. Seine Aufgabe war es, ein Nahkampfsystem zu entwickeln, welches von beiden Geschlechtern unabhängig von Größe und Gewicht ausgeübt wurde – in diesem Zusammenhang wurde das Krav Maga ins Leben gerufen.

Fokus auf der Selbstverteidigung

Lichtenfeld unterrichtete schließlich als Nahkampfausbilder mit britischer Unterstützung den Nahkampf und wurde schließlich Ausbilder der israelischen Armee. Dort lehrte er den eingezogenen Frauen und Männern des Militärs die Kampftechniken des Krav Maga. Das Krav Maga eignete sich daher aufgrund der recht simpel zu erlernenden aber effektiven Techniken und Griffen bestens um es universell zu unterrichten. Im Anschluss an seine militärische Karriere verlagerte Lichtenfeld seine Tätigkeit auf die Ausbildung von Zivilisten und Polizisten im Krav Maga. Er passte die Techniken an die nichtmilitärische Rechtslage an und fokussierte sich in den Abläufen auf die Selbstverteidigung. Lichtenfeld verstarb im Jahre 1998 und galt zurecht als Erfinder des Krav Maga. Die gesamte Technik basiert auf pragmatischen Übungen und einfach zu erlernenden Griffen. Lichtenfeld verzichtete daher auf schön anzusehenden Bewegungen, die beeindrucken, sondern fokussierte sich nur auf das, was wirklich essenziell für das Erlernen einer Selbstverteidigungstechnik ist. Krav Maga bietet daher für jeden Interessierten die perfekte Möglichkeit, zu lernen, sich selbst zu verteidigen. Die Verbreitung von Krav Maga nahm besonders in den letzten zwei Jahrzehnten stark zu und steigt auch nach dem Tod seines Erfinders noch weiter an. Eyal Yanilov, welcher bereits persönlich unter Imrich Lichtenfeld gelernt hatte, gründete auf Wunsch seines Lehrmeisters die sogenannte „International Krav Maga Federation“ (IKMF). Dabei sticht vor allem hervor, dass diese Organisation im Gegensatz zu anderen Kampfkünsten nicht das Ziel hat, Meisterschaften abzuhalten und Titel zu verleihen, sondern die Verbreitung des Krav Magas weitervoranzutreiben.